Donnerstag, 28. April 2011

Mehr Meer und Stadt

14-17.4.2011
Nachdem wir in Cobquecura den ersten kräftigen Herbststurm gemütlich in einer Cabaña "überstanden" haben, machen wir uns auf einen der wildesten Küstenabschnitte Chiles zu entdecken. Die Landschaft und die Küste sind traumhaft schön, wenn auch sehr anstrengend zu radeln, da es von einer Bucht zur Anderen steil rauf und runter geht und die zum Teil ungeteerten Strassen sehr sandig sind. Ausser ein paar Surferboys ist zu unserem Erstaunen auf diesem Abschnitt niemand unterwegs. Dies kann auch damit zu Tun haben, dass dieser Teil Chiles vom Tsumani und Erdbeben im Februar 2010 sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und die Touristen deshalb diese Region meiden. Dies ist aber für die Einheimischen sehr schade, denn die touristische Infrastruktur wurde in weniger als einem Jahr in einer unglaublichen Leistung fast wieder komplett hergestellt mit dem Resultat dass die Hotels und Restaurants den ganzen Sommer lang leer blieben... Wir bereuen unseren Entscheid diesen Abschnitt zu radeln jedenfalls mitnichten. Soviele "perfekte" Wellen, einsame Sandstrände, Pelikane, Seelöwen, verträumte Fischerdörfer und romantische Sonnenuntergänge haben wir in unserem ganzen Leben noch nicht gesehen. An gewissen Orten an der Küste kann man zur gleichen Zeit den tiefblauen Pazifik und die verschneiten Anden (in 150Km Entfernung) sehen!

Vom Wind gepeitschte Wellen bei Cobquecura


Vièrge de Cobquecura: même les anges n'ont pas resisté au tremblement de terre



Keine Hoffnung mehr für dieses Haus (Derrumbe = Abriss)


Küste bei Buchupureo



Estancia aus dem 19ten-Jahrhundert, gezeichnet vom Erdbeben




Wilde Küste bei Curanipe


Aji chileno


Fischerbote bei Pelluhue


Pacific sunset



Wohin soll's hingehen Philipp? Weiter dem Pazifik entlang!



Dünenlandschaft bei Iloca



Die Kraft der tödlichen Welle


Alles wieder hergerichtet und niemand kommt ....


Steil hoch ...



... Für einen Blick auf die Anden ...



... und wieder steil hinunter



Salinen beim Lago Vichuquen



Petrus wacht über die Fischer von Bucalemu



Bucalemu: Vor dem Tsunami war hier eine Disco


Punta Los Lobos: Der beste "Spot" für Surfer in Südamerika


Das ist die perfekte Welle ...



Pelikane bei Pichilemu



Die Vögel (frei nach Hitchcock)



Good bye Pacific ;-(

Nach 4 Tagen stehtem Auf und Ab in Begleitung des Rauschens des Ozeans kommen wir in Pichilemu an, von wo es keine Möglichkeit mehr gibt, weiter der Küste nach Norden zu folgen. Schweren Herzens verabschieden wir uns vom Pazifik und nehmen einen Bus in das nahegelegene Santiago, denn diesen 4-Millionen-Moloch auf Autobahnen im Pendlerverkehr radelnd zu erreichen wollen wir uns nach so vielen "Einsamkeitsetappen" nicht antun.

18-22.4.2011
Was für ein Kontrast zu den vorherigen Tagen! Obwohl wir den Anden in Santiago sehr nahe sind (ca 10km) sind sie wegen dem Smog kaum zu sehen. Es sind "nur" 5Km vom Busterminal bis zum Hostal die wir radeln müssen, dies ist aber für uns schon genug des Stresses und wir nehmen uns vor das Fahrrad für die restlichen Tage in Santiago in die Ecke zu stellen. Da haben wir unsere Rechnung aber ohne Juan Pablo gemacht! Juan Pablo und Evelyn haben wir fast 3 Monate vorher in Ushuaia kennengelernt und sie hatten uns netterweise in Santiago zu einem Fondue eingeladen ;-) Zuerst will aber Juan Pablo mit uns den Hausberg von Santiago, den Cerro Cristobal, mit dem Rad erkunden. Nach ersten abenteurlichen 10km durch den "Urban Jungle" ist der Aufstieg dann super gemütlich, den ausser Radfahrern (und von denen hat es in Santiago erstaunlich viele) ist auf dieser Strasse sonst niemand unterwegs. Danach kommen wir zwar nicht in den Genuss eines Fondues, was uns Juan Pablo auftischt ist aber viel besser als "Käsesuppe": Wagyu. Wagyu ist ein japanisches Rind welches auf ganz besondere Art gezüchtet wird um ganz speziell zartes Fleisch zu bekommen. Das Rind soll scheinbar mit Bier ernährt werden, mit Sake massiert und mit klassischer Musik berieselt werden (alles kein Witz, lest auf Wikipedia nach ;-)). Wir fühlen uns jedenfalls wie im 7ten Himmel und lassen uns jeden Bissen genüsslich auf der Zunge vergehen ...... Nochmals vielen herzlichen Dank Juan Pablo & Evelyn ;-)


Leider kein Strand in Santiago ...


Santiago Financial District: Man achte auf den Namen der Strasse ;-)

Die Skyline von Santiago vom Jardin Japones aus


Juan Pablo und Isa im Aufstieg zum Cerro Cristobal


Isa, Juan Pablo und Philipp auf dem Cerro Cristobal


Isa im siebten Himmel mit so viel Fleisch


La Moneda: Das Zentrum der Macht in Chile....


... und gleich nebenan ein Denkmal an Salvador Allende



Die Katedrale von Santiago

Nachdem wir 2 Tage Santiago Downtown diesmal zu Fuss erkundigt haben machen wir uns am 21.4 mit dem Bus auf nach Valparaiso, der Hafenstadt 100km entfernt von Santiago. Die Altstadt von Valparaiso und vorallem die zahlreichen Aufzüge sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Nur schade dass die meisten dieser Mini-Funiculaires nicht mehr in Betrieb sind und vor sich hin rosten. Trotzdem ist die Stadt mit ihren farbigen Häuser die an den Hügeln zu kleben scheinen ein echter Hingucker. Auch dass der Kontainerhafen noch inmitten der Stadt liegt fügt dasseinige zum ganz speziellen Charme dieser Stadt dazu. Tags darauf laden uns Juan Pablo und Evelyn zu einer Tour mit dem Auto in die Anden ein. Nur schade dass wir den zweiten Regentag des Jahres in Santiago erwischen und vom Cajon de Maipu nicht allzu viel sehen. Auf 2500m kommen wir sogar in den Schnee: ein ganz spezielles Erlebniss für Evelyn, ist es doch das erste Mal in ihrem Leben dass sie Schnee fallen sieht.

Die Bucht von Valparaiso mit dem Containerhafen


Die Häuser kleben am Berg



Einer der wenigen noch funktionierenden "Aufzüge"



Dieser Aufzug rostet vor sich hin



Noch ein Aufzug: Insgesamt gab es einmal 27


Alles bunt in Valparaiso



Trolleybusse fifties-Style


Frischer Schnee bei der Embalse de Yeso!

Als nächstes steht unsere erste "richtige" Andenüberquerung über den Paso Cristo Redentor (3100m) nach Mendoza (Argentinien) an, beim nächsten Post wissen wir wie es uns ergangen ist ....

Isa & Philipp

3 Kommentare:

Beat hat gesagt…

Hallo zäme.
Wie bisher stets: Ein echter Genuss sind Eure Fotos und "saftigen" Beschreibungen des Auf und Abs von Strassen und Aufzügen (mit und ohne Rost) sowie bier-sake-marinierten Filetstücken. Nur weiter so ... und Spass dabei! Herzliche Grüsse, zZ aus Diogne / Montana. Beat

Anonym hat gesagt…

Holla, los Rêverieros, Helden des Nicht-Alltags!
Voller Bewunderung verfolgen wir Euren Weg durch die emotionalen und geographischen Höhen und Tiefen Eurer Traumtour... Macht weiter so, wir wünschen Euch jedenfalls einen steten Rückenwind!

Tobi, Nadine und Clara

Jeannine hat gesagt…

hallo tuorereos
bei uns in Diogne gab`s zwar auch Grilladen, aber eben, Juan Pablo fehlte!!
Weiterhin viel Spass und hoffentlich für Philipp keine Velo-Malaises mehr, mit 13 Pannen scheint er ja Isabelle hochhaus zu schlagen!
Grüsse aus der trockenen Scheiz( es hat seit 6 Wochen nicht mehr geregnet)
Jeannine

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