Donnerstag, 27. Januar 2011

Einmal rund herum, anders rum

17/1/2011

Nachdem wir den ganzen vorherigen Tag dazu verwendet haben unsere Fahrräder zu putzen, uns zu überlegen was wir alles auf den "circuito grande" (Umwanderung der Torres del Paine Massifs) mitnehmen wollen, und einen sicheren Unterstand für die Fahrräder zu organisieren, kann es entlich los gehen mit dem "big hike". Schwer bepackt mit Zelt und Essen für eine Woche laufen wir motiviert los das Torres del Paine Massiv in der "falschen" Richtung (Mehr zu diesem Thema später) zu umrunden ... Die ganze Wanderung, wie übrigens auch die Velotouren, sind im Menu "Karte" in google maps als Track sichtbar.

los geht's mit schwerem Pack

Wir sind fast völlig allein im Park, den der Streik dauert immer noch an und die blockierten Touristen wurden mittlerweile evakuiert (siehe post vom 16.1). Es geht erstmal Richtung Los Cuernos, doch leider bleibt uns die Sicht auf diese berühmten Berge verwehrt. Nach 6 Stunden Marsch schlagen wir unsere Zelte im Campamento Italiano auf, wo wir schon das Grollen der Eislawinen des naheliegenden Gletschers hören können.

Los Cuernos im Nebel

Abendstimmung

18/1/2011

Der Tag geht los mit superschönem Wetter und einer eindrücklichen Sicht auf die Hängegletscher des Valle del Francés. Alle 5 Minuten geht irgendwo eine Eislawine los, absolut beeindruckend.

Hängegletscher Valle del Francés

kleine Lawine

Nach einem Ausflug in den Talkessel des Valle Francès geht es weiter Richtung Refugio Lago Pehoe, wo wir unsere Zelte aufschlagen. Dort holt uns auch die touristische Wirklichkeit der Torres del Paine während der Hochsaison ein. Der Streik wurde mittlerweile beendet (die chilenische Regierung hat nachgegeben) und es strömen wieder neue Touristen in den Park. Doch immerhin: "dank" dieses Streikes durften wir 4 einsame Tage im Park erleben.

Valle del Francés

19/1/2011

Weiter geht's dem Lago Grey entlang in Richtung des gleichnahmigen Gletschers, da wir die grosse Runde anders rum (mehr dazu später) als alle anderen machen, sind wir wieder so ziemlich alleine unterwegs, nur der Gegenwind haben wir als ständigen Begleiter.

Erster Anblick des Glaciar Grey im Gegenwind

Der Glaciar Grey ist noch grösser als der Perito Moreno. Erst beim Anstieg Richtung Campamento Los Guardas können wir seine Grösse erahnen und fast bis zum "Campo de Hielo Sur" (grösstes Eisfeld ausserhalb der Pole) sehen.

Sicht auf Glaciar Grey vom Mirador Los Guardas

Die Gletscherzunge

20/1/2011

An diesem Tag wollen wir das "pièce de résistance" unserer Tour in Angriff nehmen. Es geht über den Paso John Gardner auf 1240m. Dieser Uebergang soll sehr schwierig sein, da der Pass sehr windexponiert ist. Wir haben aber Glück und finden sehr gute Bedingungen vor. Der Weg geht zwar sehr steil hoch, doch die herrlichen Aussichen auf den grossen Eisstrom lassen uns die Anstrengungen vergessen.

Ein paar Rawinen sind zu durchqueren

Isa im Aufstieg zum Pass

Bisher höchster Punkt unserer Reise: Paso John Gardner auf 1240m

Nach dem Passübergang rechnen wir eigentlich damit das Gröbste hinter uns zu haben, da haben wir uns aber im patagonischen Wetter und den chilenischen Wegbauern getäuscht. Zuerst gleicht der Weg immer mehr einem Dschungelpfad, danach beginnt es zu regnen und das ganze verwandelt sich in einen Sumpfpfad erster Güte. Mit etwas Baum-zu-Baum-Akrobatik und gutem Schuhwerk können wir nasse Füsse einigermassen verhindern. Dies trifft wohl auf die uns entgegenkommenden Chilenen nicht zu. Die sind meistens nur mit Turnschuhen unterwegs und müssen sie mit Plastiksäcken in den Socken aushelfen. Bei strömendem Regen treffen wir im Campamento Los Perros ein und sind erstmals froh Unterschlupf in einem beheizbaren Zelt zu finden.

Jane (sorry Isabelle) schwingt sich von Baum zu Baum um dem morastigen Weg zu entgehen

Warten bis der Regen aufhört ...

21/1/2011

Nach einer kalten Nacht brechen wir auf um uns zuerst einmal den Glaciar Los Perros anzuschauen. Danach geht es weiter Richtung Lago Dickson. Diese Region "hinter" den Torres del Paine ist zwar weniger spektakulär als "the frontside", gefällt uns aber in ihrer Wildheit sehr gut. Nach fast 7 Stunden Marsch stellen wir unser Zelt in der Nähe der ehemaligen Campamento Coiron auf und geniessen die Abendstimmung mit Regenbogen.

Der Glaciar Los Perros kalbt direkt in einen Bergsee

Sicht Richtung Lago Dickson

Regenbogen von unseren Zeltplatz aus

22/1/2011

Es ist schon unser letzter Tag der grossen Umrundung. Zu Beginn kommen wir wirklich flott voran, da uns der starke Wind zum Teil regelrecht die Anstiege "hochdrückt". Für die uns entgegenkommenden Wanderer (diejenigen in der "richtigen" Richtung) sieht das ganze weniger spassig aus. Wir sind auch langsam froh unserem Ausgangspunkt wieder näher zu kommen, denn die schweren Rucksäcke haben Rücken und Füsse ziemlich leiden lassen. Nach nochmals 7 Stunden Marsch treffen wir in der Hosteria Las Torres ein und belohnen uns mit "em ne Bierli".

Gestossen durch den Wind

Ziemlich KO zurück am Ausgangspunkt

23/1/2011

Das Dessert, den Mirador Los Torres, haben wir uns für den letzten Tag unserer Wanderwoche aufgehoben. Mit nur leichtem Tagesgepäck "fliegen" wir den Berg hoch und erreichen nach 2.5h den Mirador. Zu unserem Glück sind die berühmten Torres zu sehen und nicht (wie fast immer) völlig wolkenverhangen. Mit diesem Anblick schliessen wir unsere Wanderwoche mit fast 130km und 6000 Höhenmeter in 45h Laufzeit ab.

Mirador de las Torres

Monica's Stern war auch da ;-)

24/1/2011

Eigentlich hätten wir nach der Wanderung dringend eine Pause nötig. Wir sind beide ziemlich kaputt und könnten wieder mal andere Nahrung als Pasta und Stocki vertragen. Doch uns geht so langsam aber sicher das Essen aus und die Verpflegung im Nationalpark ist extrem teuer (3x schweizer Preise!). So entschliessen wir uns halt bis nach Puerto Natales zu radeln, dies ist die erste "vernünftige" Siedlung ausserhalb des Parks. Bis dorthin sind es aber 130km Piste. Philipp freut sich richtig wieder auf 's Rad zu dürfen, muss er doch beim Radeln keinen Rucksack tragen. Bei Isabelle ist die Vorfreude etwas kleiner: Schotterpistenfahren gehört (noch) nicht zu ihren Stärken. Bei gutem Wetter und starkem Rückenwind radeln wir los und erfreuen uns der Guanacos am Strassenrand.

Wieder auf dem Rad

Viel Verkehr heute

Doch schon bald ändert sich das Bild. Die Wolken werden immer bedrohlicher, der Wind wird stärker und ändert in Gegenwind, die Anstiege härter und die Piste schlechter. Trotz alledem kämpfen wir uns 30km voran, doch dann kommen wir entgültig an unsere Grenzen. In einem kleinen Tal mit zwei Seen wird der Gegenwind so stark dass wir die Fahrräder nur noch schieben können, zuerst allein dann abwechselnd zu zweit ein Rad. Während den Böen ist der Wind so stark das selbst dies nicht mehr möglich ist, selbst einfach Stehen geht nicht! Irgendwie schaffen wir in einer Stunde einen Kilometer, danach dreht die Strasse leicht weg und der Wind kommt "nur" noch von der Seite. Zum Glück taucht etwas später ein Hotel auf. Wir beenden dieses Unterfangen und entschliessen uns im Hotel zu übernachten.

Wieder mal geht's nur mit Stossen

An diesen See werden wir uns noch lange errinnern ;-(

25/1/2011

Billig sind sie ja nicht gerade die Hotels im Park, dafür ist die Aussicht "unbezahlbar". Wir geniessen jedenfalls das Frühstücksbuffet im Hotel (erste Indoor-Uebernachtung seit 19 Tagen!) und die Sicht auf die Cuernos in vollen Zügen.

Frühstück mit Sicht

Die Cuernos in ihrer vollen Pracht

Da wir am vorherigen Tag aber kaum von Fleck gekommen sind, fehlen uns immer noch 100km bis Puerto Natales. Aber irgendwie muss es der patagonische Windgott so gewollt haben, denn dank ihm sind wir immer noch sehr nahe dem Torres del Paine Massiv und geniessen bei sehr schönem aber windigem Wetter sagenhafte Blicke auf diese Berge. Es fällt uns nun trotz Rückenwind schwer uns zu entfernen, zu spektakulär sind diese Anblicke.

Der Abschied fällt schwer

Immer mehr verschwinden die Torres am Horizont

Nach schlussendlich 7 Stunden auf Schotterpiste durch eine wunderschöne Gegend am Fusse der Anden treffen wir am Abend in Puerto Natales ein, wo wir uns in ein kleines Hotel einquartieren.

Endlich in Puerto Natales

Kleine Anmerkung betreffend Gehrichtung für den "circuito grande"

Während unserer ganzen Wanderung wurden wir immer wieder von engegenkommenden Wanderern mit grossen Augen angestarrt: dass wir es wagen diese Wanderung im Uhrzeigersinn zu machen!? Obwohl es keine offizielle Regelung gibt, scheint es irgendwie Usus zu sein, dass Alle den Circuit im Gegenuhrzeigersinn machen. Diese Richtung wird auch in allen Guides gebetsmühlenartig so empfohlen mit (für uns) zum Teil ganz komischen Argumenten, von wegen Schwierigkeit der Anstiege, allgemeine Windrichtung und Spannungsaufbau im Verlauf der Landschaften. Wir haben das "anders rum" nur positiv erlebt. Hier deshalb unsere "ultimativ seriösen" Argumente für die "andere" Richtung:
1) Der Wind: Wir hatten einmal heftigen Gegenwind, und zweimal phenomenalen Rückenwind: 2:1 für uns :-)

2) Die Anstiege: Mit einem schweren Rucksack ist ein steiler Ansteig viel einfacher, sicherer und gelenkeschonender zu bewältigen als ein steiler Abstieg, darum kam für uns nur der Anstieg des Paso J. Gardner vom Gletscher Grey aus in Frage.

3) Der Spannungsaufbau: Im Gegenuhrzeigersinn kommt man auf den Paso J.Gardner und sieht plötzlich den ganzen Glaciar Grey auf's Mal, während er dann beim Abstieg immer mehr verschwindet. Wie öd ist dass denn! Wir kamen von der anderen Seite und sahen kontinuierlich immer mehr von diesem Eisstrom, dass ist ein Spannungsaufbau ;-)

4) (Last but not least) Die Brücke: Hättet ihr Lust schon am ersten Tag der Wanderung, mit einem Rucksack vollbepackt mit Essen für 7-10 Tage über so eine Brücke (siehe Bild unten) zu laufen ?

(Noch) Brücke zwischen Camping Seron und Hosteria Los Torres

Darum zukünftige "grande circuito" Begeher: sei's drum , geht anders rum ;-)


Isa & Philipp

Samstag, 22. Januar 2011

Wind, Staub, Eis und ein Speichenbruch

9/1/2011

Nach einem Ruhetag in El Calafate brechen wir zu unserem ersten "richtigen" Velotag auf. Wir sind ambitiös, wagen wir uns doch gleich auf eine patagonische Piste, obwohl auch eine geteerte Strasse an unser Ziel, den Perito Moreno Gletscher, führen würde.



Die ersten Pistenkilometer

Dieser Pistenausflug erweist sich als guter Materialatest, den leider nicht alle Teile bestehen. Denn schon nach 10km auf dem Schotterweg hat Philipp einen Speichenbruch im Hinterrad zu beklagen und dies erst noch auf der Seite der Ritzel. Zum Glück sind wir aber auf (fast) alle Eventualitäten vorbereitet und haben die Tools (Ritzelöffner und Ersatzspeiche) zur Behebung dabei, und so ist nach ungefähr einer Stunde (tja, wirklich geübt als Mechs sind wir noch nicht) der Schaden behoben.



Philipp beim Ersetzen der Speiche

Weiter geht es dann bei immer heftigerem Gegenwind auf schlechter werdender Piste Richtung Anden. Dementsprechend langsam kommen wir voran und wir beschliessen vor dem Parkeingang bei einer beim Rio Mitre zu übernachten.



Blick von unserem Zeltplatz am Rio Mitre

10/1/2011

In der Hoffnung dem Gegenwind zu entkommen, geht es am nächsten Tag früh los Richtung Gletscher. Es ist aber einer dieser Tage wo der Wind unabhängig der Tageszeit einem um die Ohren pfeift.



aufgewirbelter Staub vom Wind

So (er)kämpfen wir uns halt gegen die Windböen die letzten 33km entlang dem Brazo Rico bis zum Gletscher. Doch der Kampf hat sich gelohnt! Was wir dort zu sehen bekommen übertrifft unsere kühnsten Erwartungen, diese perfekte Eiswand die wir dort zu sehen bekommen haut uns fast aus den Socken und wir knipsen Bilder was das Zeugs hält...



Geschafft ;-)



Auf den Passarellen bei der Gletscherzunge



Que bello !

Seit 2007 ist leider Campieren im Nationalpark offiziel nicht mehr erlaubt, doch als Velotoureros besitzen wir einen kleinen Bonus. Nach Nachfrage bei den Parkrangers dürfen wir unser Zelt in unmittelbarer Nähe der Gletscherzunge aufstellen. Dies ermöglicht uns den Gletscher am Abend ganz alleine zu geniessen. Zu diesem speziellen Anlass genehmigen wir uns einen kleinen "Appenzeller on the rocks". Merci Heidi & Löru ;-)



Appenzeller on the Rocks



Prost

11/1/2011

Der nächste Tag beginnt mit einem Frühstück mit Sicht auf den Perito Moreno. Danach müssen wir uns leider von diesem wunderschönen Ort verabschieden und radeln zurück Richtung El Calafate. Normalerweise sollten wir jetzt Rückenwind haben doch dem ist nicht so. So kämpfen wir uns halt wieder gegen den Wind, erst ganz zum Schluss dreht der Wind in die richtige Richtung und wir "fliegen" mit 40Km/h über die Strasse.



Frühstrückskaffee beim Perito Moreno

Den Nachmittag in El Calafate benutzen wir um uns für die nächsten 4 einsamen Tage Richtung Torres del Paine mit Nahrungsmittel einzudecken. Auf den 200km dorthin gibt es kaum Versorgungsmöglichkeiten oder irgendwo ein Flüsschen um an Wasser zu kommen, somit müssen wir halt all diesen Proviant selbst mitnehmen. Am Abend stärken wir uns noch mit einer "Parilla Libre" (Alles vom Schaf a gogo) für die kommenden Tage.

12/1/2011

Jetzt geht es erstmals Richtig in die Pampa. Schon 30Km nach El Calafate ist man im "no man's land", wo der Wind König ist, und kaum mehr ein Busch wächst. Nach einer grösseren Steigung die uns auf ein Hochplateau führt erreichen wir El Cerrito, das einzige Haus weit und breit. Es ist eine Station des "service vial", die sich um den Unterhalt der Strasse kümmern. Dort dürfen wir unser Zelt in einer Art Garage windgeschützt aufstellen.



I'm a lonesome rider ...



Unser Zeltplatz bei El Cerrito

El Cerrito ist ein echter Klassiker unter den Radtoureros, so sind wir nicht überrascht als 2 Stunden nach uns noch 2 andere Toureros eintreffen, die ebenfalls ihr Nachtlager dort einrichten. Es handelt sich um Arnau aus Spanien (unterwegs seit 4 Monaten) und Damian aus Argentinien. Er ist schon dreieinhalb Jahre unterwegs und hat den ganzen Kontinent seit Alaska durchradelt und Geld für die SOS Kinderdörfer gesammelt! Dementsprechend sieht auch sein Rad aus, ein Sammelsurium aus Gegenständen die er auf seiner Reise erhalten hat.



Damian mit seinem fahrenden Museum

13/1/2011

Wir haben schlimme Vorahnungen für diesen Tag. Krasser Gegenwind und übelste Piste auf diesem Abschnitt der (alten) Ruta 40 erwarten uns, und wir werden nicht "enttäuscht". An ein Vorankommen im zweistelligen km/h- Bereich ist nicht zu denken. Zu stark ist der Wind und zu schlecht die Piste.



Piste so weit das Auge reicht



Manchmal geht's nur mit Stossen

Doch mit Damian und Arnau haben wir zwei andere Leidensgenossen die genau wie wir zu den Torres del Paine wollen. So treffen wir uns in der Mitte der Strecke hinter einem grossen Felsblock um einigermasen windgeschützt etwas zu essen.



Essenspause mit Damian und Arnau

Wir treffen auch auf einen anderern argentinischen Tourero, der in Richtung Norden unterwegs ist. Er berichtet uns dass in Chile gestreikt wird und überall Strassenblockaden anzutreffen sind. Nach schlussendlich 9 Stunden auf dem Rad (für 69km!) treffen wir erschöpft in Tapi Aike (eine Tankstelle und eine Polizeistation) ein und stellen unser Zelt hinter einem kleinen Baum auf.

14/1/2011

Trotz nur vager Informationen über den Streik beschliessen wir trotzdem Richtung Chile aufzubrechen, und zu unserer Ueberraschung hat auch der Wind fast völlig nachgelassen, somit erreichen wir in nur 2 Stunden die Grenze.



Erster Grenzübergang unserer Reise

Wir verstecken noch schnell unsere Käsereserven in unseren Trikots (Import von Frischwaren wie Früchte, Fleisch oder Milchprodukte nach Chile ist verboten) und wagen uns zur Zollstation. Zum Glück ist auch wieder Damian vor Ort, der geschickt die Zöllnerin so zuplappert dass die ihre Aufgabe, das Durchsuchen unserer Gepäckstücke, glatt vergisst. In Cerro Castillo, dem ersten Dorf auf der chilenischen Seite sehen wir auch die ersten Anzeichen des Streikes, Busse die quer über die Strasse gestellt sind und jede Menge gestrandeter Touristen aus dem Nationalpark die diesen nicht mehr verlassen können da keine Busse mehr fahren. Hier erfahren wir auch den Grund warum die Chilenen der Provinz Magellanes streiken. Die Regierung hat ihnen die Subventionen für Gas von 80% auf 60% gekürzt. Hier treffen wir auch auf Emma et Jonathan aus London welche per Tandem unterwegs Richtung Nationalpark sind.



Stiller Protest der Magellanes

Für uns ist das ganze aber völlig unproblematisch. Wir decken uns mit Essen für zwei Wochen ein (wir wollen eine 7-tägige Wanderung machen) und passieren problemlos die Strassenblockade auf der Strasse Richtung Nationalpark zusammen mit 5 anderen Toureros. 10 Km ausserhalb des Dorfes schlagen wir unser Zelt an einem schönen Fluss auf.



Strassenblockade in Richtung Nationalpark

15/1/2011

An diesem Tag können wir voll und ganz von Streik profitieren! Auf einer Strasse die normalerweise voll ist von Bussen die Touristen von Puerto Natales in den Nationalpark fahren ist weit und breit kein Fahrzeug zu entdecken. Wir treffen nur auf gestrandete Touristen die zum Teil seit Tagen im Park blockiert sind und nun zu Fuss den Park verlassen wollen. Am Nachmittag erlaubt dann das Streikkommitee die Evakuierung der blockierten Wanderer per Bus. Pech für ein paar ortodoxe Juden die wir am Wegrand treffen, dass Shabat ist und sie demnach keine öffentlichen Transportmittel benutzen dürfen.



Erste Sicht auf das Torres del Paine Massiv



Das Guanacho ist völlig unbeeindruckt von den gestrandeten Touristen

Für uns alles kein Problem, wir haben ja einen fahrbaren Untersatz und kommen dem Torres del Paine Massiv immer näher. Am Abend zelten wir im mittlerweile halbleeren Campground (und dies in der Hauptsaison!) gleich unterhalb der beindruckenden Felswände der Torres del Paine. Zu unserer Ueberraschung kommen wir auch noch in den Genuss eines Gratisessens der Campbetreiber. Diese hatten Mitleid mit den gestrandeten Wandereren, denen zum Teil das Essen ausgegangen ist.



Wir kommen immer näher



Sicht vom Campingplatz aus

So genug für diesmal. Morgen starten wir unsere grosse Mehrtageswanderung um das Torres del Paine Massiv.

Hasta pronto,

Isa & Philipp