Samstag, 14. Mai 2011

über die Anden

23.4.2011
Ein Bus bringt uns aus Santiago raus bis nach Los Andes (800m), von wo wir den Paso de los Libertadores (Tunnel auf 3185m) in Angriff nehmen. Dies ist der einzige komplett asphaltierte Grenzübergang für mehr als 2000Km zwischen Chile und Argentinien und deshalb sehr stark befahren. Zum Glück ist die Strasse sehr breit, somit kommen wir mit den zahlreichen Lastern gut klar und können bei schönem Wetter die unglaublich schöne Berglandschaft und die eindrückliche Trasse der alten Transandino-Eisenbahn von Santiago nach Buenos Aires (leider seit 1980 nicht mehr im Betrieb) bewundern. Bei Rio Bravo (1600m) schlagen wir unser Zelt auf.

Dem Transandino enlang Richtung Anden

eindrückliche "Gargantes"

idyllischer Campinplatz auf 1600m


24.4.2011
Am nächsten Tag nehmen wir das Herzstück des Passes in Angriff: die "caracoles de Portillo". In 29 Haarnadelkurven windet sich die Strasse bis zum Skigebiet Los Portillos auf 2900m. Die schwerbeladenen Laster kämpfen  genauso wie wir mit der Steigung und der Höhe und kommen zum Teil kaum schneller als wir voran. Beim Hotelkomplex Portillo gönnen wir uns die wohlverdiente Mittagspause bevor wir die letzten 8km bis zum Tunneleingang auf 3185m hochradeln: Absoluter Höhenrekord für uns beide auf dem Rad! Durch den Tunnel dürfen wir nicht radeln somit müssten wir noch weitere 9km auf Schotterstrasse bis auf 3900m über den alten Pass zum Chriso Redetor (Friedensdenkmal für Beendigung der Grenzstreitigkeiten) oder die Räder in ein Laster der Vialidad verladen:  da wir doch ziemlich müde sind entschieden wir uns für die zweite Option. Raus aus dem Tunnelloch und wir sind wieder in Argentinien wo wir noch 15km runterrollen bis zur Puente del Inca (2700m) wo wir unser Zelt aufschlagen. Die Puente del Inca ist eine natürliche Brücke über den Rio Mendoza die sich wohl aus einer Eisbrücke, welche mit mineralhaltigen Wasser "verklebt" wurde, gebildet hat: ein sehr spezieller Anblick!

Isa in den "Caracoles del Portillo"

eine Haarnadelkurve nach der Anderen ...

das Skihotel "el Portillo"

beim Tunneleingang auf 3185m

eindrückliche Sicht auf 6000er auf der argentinischen Seite

Die "Puente del Inca"


25.4.2011
Nach einer kalten Nacht die wir dank unserer dicken Schlafsäcke ziemlich gemütlich überstehen machen wir uns auf den höchsten Berg ausserhalb des Himalayas zu begutachten: den Aconcagua (6990m). Mit dem Rad können wir bis zum Eingang des Tals fahren von wo die Expeditionen für ihre 10-15tägige Besteigung aufbrechen und die Südwand dieses Riesen bewundern.  Nach diesem kleinen Ausflug fahren wir weiter das kahle  Tal des Rio Mendoza herunter, vorbei an eindrücklichen Schluchten und Bergketten in allen Farben. Am Abend erreichen wir Uspallata (1900m) in einem sehr schönen Hochtal gelegen und übernachten im Camping.

Philipp und der "höchste Berg der westlichen Hemisphäre" 

das kahle Tal des Rio Mendoza

Wieder einmal Spuren des Transandino

Das Tal des Rio Mendoza wird breiter

Bei Uspallata wird es wieder grüner


26.4.2011
Ab Uspallata gibt es zwei Möglichkeiten Mendoza zu erreichen: entweder über die Hauptstrasse (Ruta 7) alles aus Asphalt oder über die Ruta 52, welche direkter ist aber zuerst noch einmal eine Bergkette überwindet. Obwohl die zweite Option zum Teil Schotterstrasse ist entscheiden wir uns für diese da sie landschaftlich viel interressanter sein soll: und wir werden auch nicht enttäuscht! Nachdem wir nochmals einen Pass auf fast 3000m überwinden müssen, werden wir eine eindrückliche Aussicht auf den Andenhauptkamm und die argentinische Pampa belohnt. Danach kommen wir in den Genuss der "caracoles de un ano" (Kurven von einem Jahr) weil die Strasse scheinbar 365 Kurven haben soll! Wir haben beim Runterfahren nicht mitgezählt, es waren aber wirklich viele. Und mit mehr als 2000m Höhenunterschied war es sicherlich die längste Abfahrt die wir je gemacht haben! Leider will uns der Guardaparque am Fusse der Abfahrt bei den Thermen von Villavicencio nicht campen lassen (ist uns in Chile nie passiert ;-(), somit müssen wir notgedrungen noch  50 flache Kilometer bis Mendoza radeln, wo wir erst nachts ankommen und nur mit vielem Durchfragen (und Umfahren von unsicheren "Barrios") beim Stadtpark einen Camping finden.

"Las Bovedas de Uspallata":  Erzschmelzöfen der Jesuiten aus dem 17ten Jahrhundert

Wieder hinauf mit Blick auf den Cerro Mercedario (6700m), diesmal auf einer Sandpiste

Niemandsland auf 3100m

Isa bestaunt die Aussicht vom "Balcon de Villavicencio"

Ein Blick auf die "caracoles de un año"

Unten angekommen geht es in die argentinische Pampa

3 Kommentare:

Beat hat gesagt…

Hallo zäme. Das ist wieder unglaublich eindrücklich. Von Chur nach Arosa hat es auch 365 Kurven ... aber viel mehr Beizen unterwegs. Wir haben gehört, dass Ihr bestohlen worden seid! Passt gut auf Euch auf, das ist Wichtiger und nehmt es hoffentlich nicht zu schwer ... etwas Aerger gehört halt wohl dazu! Alles Gute weiterhin und liebe Grüsse. Beat

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr! Tolle Bilder die Erinnerungen wachrufen! hab die puente del inca damals im schnee erlebt. hoffe, ihr lasst euch auch mal den tollen rotwein dort schmecken.

liebe grüße
livia

Tobbe hat gesagt…

Salut! Das hört sich alles so leicht an bei Euch (mal eben 3000er-Pass hochgeradelt und 2000m Fallhöhe runter (in 365 Kurven). Ich nehme mal an, ganz so easy war es dann doch nicht?

Bleibt sauber!
Tobbe

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Et un gros MERCI !!!!