Donnerstag, 26. Mai 2011

Paso de Jama: Radfahren auf dem Mont Blanc

16.5.2011
Nach 3 Tagen in Salta brechen wir zusammen mit Nina zu unserer zweiten grossen Andenüberquerung auf die uns über mehrere Pässe zurück nach San Pedro de Atacama (Chile) führen soll. Der Tag beginnt grau mit tiefliegenden Wolken, so dass wir von den umliegenden Bergen nichts zu sehen bekommen. Wir steigen bis zu einem kleinen Pass auf 1600m hoch und finden uns auf der anderen Seite zu unserer Ueberraschung inmitten eines Regenwaldes wieder! Durch üppiges Grün führt unser Weg weiter bis San Salvador de Jujuy (1200m) wo wir mitten im Zentrum in einem gemütlichen Hostal nächtigen.
Achtung nasse Fahrbahn

Amazonas ? Nein, Provincia de Jujuy
17.5.2011
Es regnet das erste Mal seit Santiago de Chile! Zum Glück führt uns die Strecke in die Quebrada de Humahuaca, welche durch eine Bergkette von den Niederschlägen geschützt ist. Sobald die Sonne wieder zum Vorschien kommt, können wir die farbigen Felsformationen bewundern, welche sich durch das ganze Tal durchziehen. Wir steigen das Tal hoch bis nach Purmamarca (2300m), einem wunderschönen Bergdorfes unterhalb des Cerro Siete Colores (Siebenfarbiger Berg).
Regnerischer Start in Jujuy

Doch schon bald lichten sich die Wolken ...

... und die Landschaft ...

... und die Dörfer ...

... der Quebrada Humahuaca zeigt sich in ihren schönsten Farben

Bunter Markt in Purmamarca

18.5.2011
Tagwache um 6:30! Heute steht einen Mammuth-Etappe an, welche uns von Purmamarca (2300m) auf den Paso Lipan (4170m) bringen soll. Zuerst bunckern wir noch Wasser für 2-3 Tage (insgesamt 16 Liter zu zweit, wobei 12 Liter bei Philipp auf dem Rad ;-)) und beginnen Im Licht der aufgehenden Sonne mit dem 35km langen Aufstieg. Zuerst führt die Strasse gerade das Tal hoch an kleinen Siedlungen vorbei. Ab 3000m beginnt sich die Strasse in unzähligen Haarnadelkurven in die Höhe zu schrauben. Langsam merken wir auch das uns die "Luft ausgeht" und wir schwerer atmen müssen. Schlussentlich schaffen wir aber den Aufstieg ohne allzu grosse Höhenprobleme. Um 15:30 stehen wir stolz auf unserem ersten 4000er-Pass. Danach wartet eine rauschende Abfahrt auf 3500m auf uns wo wir unseren ersten Salar (Salinas Grandes) überqueren, auf dem an mehreren Orten Salz abgebaut wird. Nach mehr als 7 Stunden auf dem Rad schlagen wir bei einem kleinen Gehöft die Zelte auf.
Früher Start in Purmamarca

Stetig steigt die Strasse ...

... Schlängelt sich hoch ...

... wird steiler ...

... und kurviger ...

... bis wir auf 4170m ankommen

Sicht auf die Salinas Grandes

Salzgewinnung

19.5.2011
Wären wir gestern doch nur ein bisschen vorsichtiger gewesen! Die letzten 10m der letzten Etappe kosten uns heute morgen 2 Stunden, denn wir sind unvorsichtigerweise durch ein Dornenfeld gefahren um zu unserem Zeltplatz zu gelangen und finden uns am Morgen mit 4 platten Reifen (von 6 möglichen) wieder. Dass heisst zuerst einmal: "grosse Flickaktion angesagt". Um 11h können wir bei schönstem Wetter und kaum Wind unser Tagesprogramm in Angriff nehmen. Die 50Km-Etappe führt uns wieder über einen 3900m hohen Pass nach Susques (3600m), dem höchstgelegen auf Asphalt erreichbaren Dorf Argentiniens. Dort angekommen herrscht gerade Siesta-Zeit. Somit müssen wir fast das ganze Dorf aufschrecken um den Dueno des einigen Hostals des Dorfes zu finden. Das Hostal ist dann aber ganz gemütlich, wenn auch ungeheizt.
Frühstück bei Minusgraden

Reparaturwerkstatt auf 3500m

Die Wüste lebt

Sogar fliessendes Wasser gibt es an manchen Stellen

Susques: Donde esta el Dueño ?

Susques: Dorftratsch

20.5.2011
Wieder einmal fahren wir früh los um dem Puna-Wind ein Schnippchen zu schlagen. Dies klappt auch recht gut. Fast 60km kommen wir ohne nennenswertem Wind voran, über einen weiteren 4000er-Pass, vorbei an Salzsehen, Llamas und verschneiten Volkanen. Doch kaum wollen wir die super "Kein-Wind-Verhältnisse" loben beginnt der berühmt berüchtigte Puna-Wind in seiner ganzen Kraft loszuschlagen. Somit werden die letzten 20km wieder einmal ein echter Krampf. Wir sind froh am Rande der Strasse auf einen alten Bus zu treffen, welchen wir als Windschutz für unser Zelt benutzen. Nina beschliesst sogar ihr Zelt direkt im Bus aufzustellen ("In to the Wild" lässt grüssen ;-)). Schnell kochen wir uns eine warme Mahlzeit, wärmen Wasser um es in Pet-Flaschen (sozusagen als Bettflasche) abzufüllen und in den Schlafsack zu stecken und verkriechen uns in die wohlige Wärme des Zeltes und des Schlafsacks.
Dünen auf 4000m

Wo ist das Lama?

Da ist das Lama! (Bild Nina)

Sonnenschutz ist wichtig

Bizarre Moorlandschaft auf 4200m

Der Bus bei KM217: Unsere Heimat für eine Nacht

21.5.2011
Zum ersten Mal haben wir unsere Schlafsäcke bis zu ihrem "Wärme-Konfort-Limit" ausnutzen müssen, denn die Nacht war bitterkalt. Alle Flüssigkeiten die wir ausserhalb der Schlafsacks aufbewahrt haben sind gefroren. Auch der Wind hat leider nicht nachgelassen, somit müssen wir wohl oder übel gegen diesen eisigen Wind fahren. Nach 3 Stunden und 36 km erreichen wir Jama, den argentinische Grenzposten auf 4000m. Zum Glück gibt es dort auch eine Tankstelle mit einem Café, wo wir windgeschützt und bei angenehmen Temperaturen das weitere Vorgehen diskutieren können. Der Wind nimmt eher noch zu als ab und unsere Motivation dagegen anzukämpfen ist nicht allzu gross. Dank einer guten Meteo-Seite wissen wir dass am Morgen des nächsten Tages der Gegenwind etwas moderater sein soll, somit entschliessen wir uns die Nacht in Jama zu verbringen und zwar im Motel der YPF-Tankstelle.
Weiter Richtung Grenze

Nach 3 Stunden Gegenwind kommen wir beim Grenzposten an (Bild Nina)

Zuviel Wind heute: Wir bleiben hier !

22.5.2011
Eigentlich haben wir gehofft eine warme Nacht "drinnen" zu verbringen. Doch leider scheinen die argentischen Architekten nicht viel von Wärmedämmung zu halten. Obwohl das Motel neu ist (2 Jahre alt) und von aussen sehr modern wirkt, zieht der eisige Wind durch alle Ritzen und lässt das Zimmer bis auf 9°C abkühlen (und für dass haben wir bezahlt !). Ein bisschen generft fahren wir früh morgens ab, erledigen die Ausreiseformalitäten und erreichen nach 5km die chilenisch-argentische Grenze auf 4320m. Nach den obligaten Erinnerungsphotos geht es weiter gegen den Wind über die chilenische Puna immer zwischen 4200-4400m. Nach 50 hart erarbeiteten Kilometern und einem immer stärker werdenden Gegenwind wird uns klar dass wir unser Tagesziel nicht ohne fremde Hilfe erreichen können. Wir entschliessen uns einen der zahlreichen leeren Autotransporter anzuhalten und um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. Dies stellt sich aber als schwieriger heraus als erwartet, die meist leeren Lastwagen brausen einfach an uns vorbei und haben kein Mitleid mit erschöpften Toureros. Erst als wir zur Radikalmassnahme greifen und uns mitten auf die Strasse stellen hält ein paraguayanischer Autotransporter an und nimmt uns gegen ein Entgeld (tja gratis gibt nichts mehr) 30km weiter bis zu einem Mirador. Vom Buschauffeur erfahren wir auch warum die Transporter leer sind. Sie fahren in 6 Tagen von Paraguay über den Paso Jama bis zum Pazifik-Hafen von Iquique (Chile) um dort japanische Occasions-Fahrzeuge aufzuladen um dann in 8 Tagen zurück nach Paraguay zu fahren. Nina fährt im Windschutz eines Autos noch ein bisschen weiter, muss dann aber auch "die Segel streichen" und wird von einer netten deutschen Familie bis zum selbigen Mirador mitgenommen. Geschützt durch die Mauern des Miradors campen wir ein letztes Mal in eisiger Höhe (4500m).
Das illustre Trio an der Grenze

Nina ist auch vom Gegenwind nicht zu demotivieren

Wieder ein Salar

Ob uns wohl jemand mitnimmt?

Ist da etwa schlechtes Wetter am Kommen?

23.5.2011
Nur noch 80km fehlen uns bis San Pedro de Atacama, wobei die letzten 40Km nur Abfahrt sind .... eigentlich eine leichte Etappe? Nicht wirklich, denn zuerst muss noch der höchste Punkt des Paso de Jama auf 4830m erklommen werden (höher als der Mont Blanc!) und dann zieht sich die Strasse in unzähligen Wellen in einer Höhe zwischen 4600-4800m dahin. Zum Glück hat der Wind etwas nachgelassen, dafür werden wir jetzt von leichtem Schneefall begleitet. Wir mobiliseren nochmals alle unsere Kräfte und stehen nach 3 Stunden auf dem Rad sind wir entlich am Ort wo wir von 4600m auf 2500m runtersausen können... was für ein Genuss ;-). In San Pedro merken wir dass wir in einer anderen Welt angekommen sind. Wir immer noch auf Puna eingestellt bekleidet mit Mütze, Schal, Windjacke und langen Hosen, neben uns die Backpacker-Touristen in Shorts und Badeschlappen. Nachdem wir die chilensischen Einreise-Formalitäten erledigt haben, suchen wir uns ein nettes Hostal und freuen uns erst mal auf ein paar Tage "dolce far niente" in der Atacama-Wüste.
Morgenstimmung bei unserem Camp auf 4500m (Bild Nina)

Auch mit Wolken ist die Landschaft wunderschön

Ein bisschen bedrohlich sehen die Wolken schon aus

Der Beweis: wir waren mit dem Rad auf 4824m!

Jupy wir haben den höchsten Punkt des Jama erreicht

Sicht auf die Laguna Verde in Bolivien

Ab jetzt geht's nur noch runter ...

... vorbei am Licancabur (5930m) ....

bis auf das Hochplateau von San Pedro

Das Profil unserer Andenüberquerung, für alle die es genau wissen wollen :-)

Samstag, 21. Mai 2011

Asi es l'Argentina

Nach unserer ersten grossen Andenüberquerung geniessen wir erst mal 3 geruhsame Tage im Camping ausserhalb von Mendoza, denn in Zentrum von Mendoza merken wir schnell dass hier ein "anderer Wind weht" als in Chile: Mann muss sehr auf der Hut sein um nicht vom Taxifahrer mit dem Rückgeld übers Ohr gehauen zu werden (ist uns passiert) oder sich ohne alle sein Habseligkeiten wiederzufinden (ist einen Belgier passiert). Zu unserer Freude treffen wir in Mendoza aber auf wieder auf vertraute Gesichter: so etwa Alex &  Fabrizio aus der Schweiz, welche wir schon in Puerto Natales und San Martin de los Andes getroffen haben und Nina aus Deutschland, mit welcher wir in Ushuaia mehrere Tage unterwegs waren. Bus fahren mit dem Fahrrad ist leider in Argentinien nicht mehr so unkompliziert wie in Chile, so entscheiden wir uns mit Nina die 1200km der berühmten Ruta 40 folgend bis nach Salta zu radeln.

Mendoza by night

30.4 - 2.5.2011
Zu dritt verlassen wir Mendoza in Richtung die argentinische Pampa. Keine Steigungen, kaum Wind und schnurgerade Strassen lassen uns so richtig über sie Strasse "fliegen", so dass wir am Ende des Tages unglaubliche 175km bis nach Caucete radeln: absoluter Distanzrekord für uns !Am nächsten Tag geht es weiter durch die argentische Pampa vorbei am Santuario de la Difunta Correa. Difunta Correa (die verstorbene Correa) war eine Frau, die 1841 auf der Suche nach ihrem Mann angeblich in der Wüste Argentiniens verdurstet ist. Ihr Kind jedoch war dank der Muttermilch nicht gestorben, es lag saugend an der Brust der toten Mutter (laut Wikipedia). Die Difunta ist mittlerweile die wichtigste argentinische Volksheilige die von allen Reisenden mit Santuarios am Strassenrad mit gefüllten Wasserflaschen (um den Durst der Correa zu löschen) verehrt wird. Für uns ist diese Stätte, wo die Difunta verstorben sein soll, jedenfalls sehr eindrückich mit allen Objekten die hinterlassen werden um der Difunta für ihren Schutz zu danken.
Nach zwei weiteren Radeltagen an denen wir fast 250km zurücklegen kommen wir am 2.5 in San Augustin de Valle Fertil an, von wo aus wir den Nationalpark Ischigualasto besuchen wollen.

Auf dem Weg Richtung Salta: Philipp's Sicht von vorne ....

... und von hinten auf das illustre 3er-Grüppchen

Hinterlassene Imatrikulationsschilder ...

... und Modellhäuser bei dem Santuario der Difunta Correa

ganz ohne Pannen geht's nicht  ... wir hätten wohl der Difunta eine Speiche opfern sollen 

Das Valle Fertil (Fruchtbares Tal) verdient seinen Namen

3.5 - 5.5.2011
Alles läuft wie am Schnürchen: wir finden ein Tour-Operator welcher uns inklusive unserer Fahrräder und allem Gepäck zum Nationalpark bringt, somit "könnten" wir gleich vom Park weiter Richtung Norden radeln. Die Runde im Bus durch den Nationalpark Ischigualasto (UNESCO-Weltkulturerbe, auch Valle de la Luna genannt) ist wirklich eindrücklich. Die verschieden Farben der Gesteinschichten (160-250mio Jahre alt) und verwitterten Felsformationen sind sehr eindrücklich. Leider merken wir nach der Tour, dass uns einige Sachen in unseren Taschen fehlen: so zum Beispiel Isas heissgeliebte rote Radjacke. Wer war der Ladron (Dieb)? Unser Verdacht fällt zuerst auf den Buschauffeur, oder waren es doch die zwei anderen Passagiere im Bus oder sonst wer aus der Touristengruppe? Wir werden es wohl nie wissen, denn auch die argentinische Polizei kann uns nicht wirklich weiterhelfen. Auch die anderen Leute in der Gruppe können nur sagen: Asi es l'argentina (so ist halt Argentinien). Wir haben unsere Lektion gelernt uns wissen jetzt dass man in Argentinien NICHTS unbeaufsichtigt lassen darf. Und falls jemand in Valle Fertil einen Einheimischen mit einer roten Löffler-Radjacke herumfahren sieht: es wäre unsere ;-)
Nachdem wir wegen dieses lästigen Diebstahls wieder nach San Augustin de Valle Fertil zurückkehren mussten, ist unsere Motivation den Talampaya-Nationalpark zu besuchen auf ein Minimum gesunken. Zum Glück finden wir eine Mitfahrgelegenheit nach Villa Union, um dem "Ort des Verbrechens" möglichst schnell zu entfliehen. Nach einer geruhsamen Nacht einer Cabaña In Villa Union entschliessen wir uns mit Nina den Talampaya-Nationalpark trotzdem noch zu besuchen. Mit einem Bus (diesmal lassen wir nichts im Bus ;-)) durchfahren wir den eindrücklichen Canon mit 150m hohen von Wind geglätteten Sandsteinwänden. Auf dem Rückweg nach Villa Union lernen wir ein nettes argentisisches Pärchen (Romina Mario) kennen, mit welchen wir noch andere eindrückliche geologische Sehenswürdigkeiten in der Region besuchen und am Abend zusammen eine Parilla machen.

Ischigualasto NP: Cancha de bochas

Ischigualasto NP: El submarino

Ischigualasto NP: El hongo

Ischigualasto NP: Donde esta el ladron?

Auf dem Weg nach Villa Union

Talampaya NP: eindrücklicher Canon

Talampaya NP

Talampaya NP: An diesen Felszeichnungen hätte Von Däniken seine helle Freude

Valle encantado: La copa del mundo

Valle encantado: Noch mehr "Geoformas"

Die 3 Toureros mit Romina Mario

6.5-7.5.2011


Nach 3 Tagen ohne Radfahren sind wir froh wieder auf unseren Drahtesel zu sein und all unser Gepäck in Sichtnähe zu haben. Von Villa Union gelangen wir über die Cuesta de la Miranda (2020m) nach Chilecito: ein wunderschöne Strecke durch die Sierra de Famatina, bei der man sich mit ihren roten Felsen und Riesenkakteen in eher in Arizona als in Argentinien wähnt.  Auf dem Weg lernen wir auch noch den Frührentner Willy aus Weimar kennen welcher mit seinem Campingcar, seiner "Chica aus Mexico" und seinem Hund seit 8 Jahren durch Südamerika tourt.... hmm Rentner sollte man sein ;-)
Am nächsten Tag geht es weiter durch eindrückliche Hochebenen eingerahmt von 4000-6000er Gipfeln nach San Blas, wo wir gleich hinter der Polzeistation (sicher ist sicher ;-)) unsere Zelte aufschlagen.

Willy und sein Mercedes-Bus

Die Abfahrt von der Cuesta de la Miranda

Das Tal in Richtung Chilecito

Chilecito am Fusse des Cerro Famatina (6200m)

Lange Geraden sind an der Tagesordnung

Reben bei Pitiu

Chat mit einen argentinischen Tourero: Man achte auf sein Vorderlicht ;-)

Abendstimmung bei San Blas

8-10.5.2011


Die Strecke von San Blas nach Belen über eine öde Hochebene schenken wir uns und nehmen den Bus. Ab Belen ist die Landschaft wieder sehr abwechslungsreich und führt uns einmal durch enge Täler, dann wieder durch weite Ebenen bis nach Los Nacimientos auf fast 2000m, wo wir auf dem Camping Municipal übernachten. Am nächsten Tag pfeift uns ein heftiger Wind entgegen. Dass die Strasse nur aus Sand besteht und noch bis auf 2400m ansteigt hilft auch nicht wirklich, so kommen bei uns wieder einmal "patagonische Schiebe-Erinnerungen" hoch. Zum Glück ist die ganze Plackerei nach 20km vorbei und wir können die restlichen 80km bis nach Santa Maria (1900m) auf einer asphaltierten Strasse zurücklegen.
Am nächsten Tag durchqueren wir das wunderschöne Hochtal des Valles Calchaquíes, eines der besten Weinbaugebiete Argentiniens. Jetzt im Herbst geht die Farbpalette der Weinberge von saftig grün über gelb bis Feuerrot, wunderschön. Auch merken wir dass die eropäische Prägung starkt abnimmt und die Menschen hier eindeutig mehr indigenes Blut haben. Auf dem Weg nach Cafayate besuchen wir noch die Ruinen von Quilmes, die grösste prekolumbianische Stätte Argentinas. Die Quilmes-Indianer konnten bis 1650 den spanischen Invasoren wiederstehen, bevor sie nach Buenos Aires verschleppt wurden und zur Sklavenarbeit gezwungen wurden.

Quebradas ....

... weite Täler ...

.... und Badenes (Flussüberquerungen ohne Brücken)  wechseln sich ab

Morgenstimmung bei Los Nacimientos

Heute ist es wiedermal richtig anstrengend (Ripio + Gegenwind + Steigung)

Flugplatz in "the middle of nowhere"

Postkartenidyll bei Santa Maria

Zum Trocknen ausgelegte Pfefferschoten

Die Ruinen von Quilmes

Ruinen und Kaktus

Reben und Kaktus bei Cafayate

11-12.5.2011
Die letzten 200km bis Salta sind nochmals ein echtes Highlight. Von Cafayate durchqueren wir zuerst die Quebrada de las Conchas, die mit ihren bizzaren Felsformationen in allen Farbtönen zu den absoluten Highlights unser Reise gehört, und dies alles ohne einen Bus nehmen zu müssen und teuren Eintritt (wie bei den anderen Nationalparks) bezahlen zu müssen! Seit Mendoza sind wir 2 Wochen in sehr trockenen, fast wüstenändlichen Gebieten unterwegs gewesen. Daher trifft es uns fast wie ein Schock als wir beim Ausgang der Quebrada in das feuchtwarme, üppig bewachsene Valle de Lerma kommen. Die letzten Km bis Salta fahren wir durch dieses landwirtschftlich stark genutzte, von gelben Blumen durchsetzte Tal.

Eingang zu der Quebrada de las conchas

Eindrückliche Felsformationen I

Eindrückliche Felsformationen II

Eindrückliche Felsformationen III

Eingang in das "Amphitheatro"

Raus aus der Schlucht und alles ist üppig bewachsen

Valle de Lerma

Schön gelegene Estancia auf dem Weg nach Salta

El Carril: Viele Häuser im Kolonialstil

13-15.5.2011
In Salta angekommen erholen wir uns erst einmal 3 Tage, bewundern die Altstadt mit ihrem schönen Häusern im Kolonialstyl und geniessen in einer Peña ein saftiges Stück Fleisch, lauschen den wunderschon-melancholischen Klängen des "Chacarera" und bewundern dem wilden Tanz der Gauchos. Wir treffen in Salta auch wieder auf Alex & Fab, tauschen die Erfahrungen aus unserer unterschiedlichen Reiserouten zwischen Mendoza und Salta, geniessen eine Parilla auf dem Dach des Hostals und planen schon die nächsten Etappen, welche uns über 400 einsame und trockene Kilometer über den Paso de Jama (4800m) zurück nach Chile bringen sollen ..... könnte ein echte Herausforderung werden!

Auf den Hausberg Saltas geht's mit einer schweizer Bahn (Garaventa) ;-)

Die stolzen Gauchos

Iglesia San Francisco by night