Mittwoch, 13. April 2011

Vulkane und Meer im goldenen Herbst

3/4.4.2011

Nach dem Aufstieg auf den Vulkan Villarica entspannen wir uns zuerst einmal einen Tag in Pucon, geniessen das schöne Herbstwetter und lassen uns von einer Meute junger Katzen im Camping unterhalten. Tags darauf geht es bei bedecktem Himmel weiter auf unserer Reise Richtung Norden. Da wir so sehr Gefallen gefunden haben an Vulkanen entschliessen wir uns der Interlagos (Schotterstrasse entlang der Anden) zu folgen um noch mehr Exemplare zu sehen. Nach 90Km erreichen wir Cunco wo wir uns in ein Hostal einquartieren, wo wir diesmal von 2 kleinen Hundebabys unterhalten werden ....Apropos Hunde in Südamerika:Wenn sie klein und putzig sind sie ja OK. Doch im Erwachsenenalter verwandelt sich der Grossteil in "Strassenköter" welche nichts Besseres zu Tun haben als jedem Tourero kläffend und zähneknirschend nachzurennen und uns zu jeder Menge Zwischensprints zu zwingen oder nächtelang durchzubellen um uns um unseren wohlverdienten Schlaf zu bringen... Soviel zum Thema: "Hund der Freund des Fahrradfahrers" ;-)

Strand von Pucon

Isa die Katzenmutter

Wir fahren in den goldenen Herbst

Noch sind sie niedlich diese Hunde ...

5.4.2011

Bei wunderschönem Herbstwetter nähern wir uns dem Nationalpark Conguillio an, welcher den Vulkan Llaima (3100m) beherbergt. Dies soll laut COPEC-Touristenführer einer der schönsten Parks in ganz Chile sein: dass wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Zuerst zeigt sich der Vulkan von seiner weissen, vergletscherten Seite, doch je mehr wir uns dem Vulkan annähern, umso mehr verwandelt sich alles in eine Mondlandschaft aus Lavagestein. Der Llaima gilt als einer der aktivsten Vulkane Südamerikas. Die Spuren der diversen Ausbrüche (der letzte im 2008) sind überall sichtbar. leider auch auf der Strasse, ist es doch eher eine Sandpiste als eine Strasse. So geniessen wir zwar die unglaublich schöne surreale Landschaft, mühen uns aber mit nicht einmal 10km/h im Flachen über die Strecke, da unsere Pneus häufig keinen Halt finden. Wir haben auch das erste Mal auf unserer Reise so richtig heiss auf dem Rad. So sind wir froh dass wir gegen 18h den Lago Conguillio erreichen, wo wir Wasser tanken und ziemlich erschöpft unser Zelt aufschlagen.

In Richtung Vulkan Llaima

Ups, Volcanic risk area!

10'000 Jahre Vulkanausbrüche sichtbar in einem Cañon

Fahren auf dem Lavafeld

versunkener Baum in Lagune am Rand des Lavafeldes

6.4.2011

Immer noch begleitet uns wunderschönes Wetter. Wir sind von dieser Vulkanlannschaft so angetan, dass wir "nur" acht steile Km bis zum Lago Captren radeln und danach die Radschuhe gegen die Wanderschuhe austauschen. Die Mischung aus schwarzem Lavasand und Araucania-Wäldern ist einzigartig, denn nur über 1200m und auf Lavaboden findet der Araucaria-Baum seinen bevorzugten Lebensraum. Nach einem Marsch von ungefähr 3h entlang eines Abschnitts des Sendero de Chile (Fernwanderweg) kehren wir zu unseren Fahrädern zurück wo uns noch 30km Abfahrt bis nach Curacautin auf leider miserabler Sandpiste erwarten.

Wunderschöner Zeltplatz am Lago Conguillio

Wir, der Vulkan Llaima und die Araucaria-Bäume

Wie bei uns im Herbst: Oben schön, unten Nebelmeer

Araucania-Bäume vor der Sierra Nevada

Mondlandschaft am Fusse des Llaima

Araucaria-Wald in Herbstfarben

Ueble Abfahrt zum Dessert ...

7/8.4.2011

Nach dem Ausflug in den Conguillio-Nationalpark per Rad benötigen vorallem die Räder wieder mal eine Generalinspektion und Reinigung. Deshalb kommt uns ein Ruhetag in einem schönen Hostal mit einem geräumigen Innenhof gerade recht. Am nächsten Tag verlassen wir Curacautin bei sommerlichen 25°C Richtung Valle Central (Ebene zwischen Anden und Küstenkordilliere). Je mehr wir uns Victoria nähern umsomehr ist der ganze Himmel mit einem gelblichen Schleier überzogen. Die wohl letzten warmen Tage des Jahres veranlassen fast alle Bauern ihre Felder abzufackeln um sie für das nächste Jahr zu düngen ... nicht wirklich angenehm für uns. Am Abend nächtigen wir in Traiguen, einer Stadt nahe der Küstenkordilliere, die vor fast 130 Jahren hauptsächlich von .... Schweizern gegründet wurde.

Sicht auf den Llaima von Curacautin aus

Noch ein Vulkan (Lonquimay)

Wohin soll's gehen Isa? Zum Pazifik!

So kann man auch düngen ...

Spuren der schweizer Präsenz

9.4.2011

Entlang von endlosen Eukalyptus und Pinien-Wäldern geht unser Weg weiter Richtung Pazifik. Es trennt uns aber noch die Küstenkordilliere, welche mit einem stehten Auf und Ab überwunden werden muss. Am Abend finden wir einen schönen Platz zum Campen am Lago Lanalhue.

Auf und ab ...

Herbstfarben

Ufer des Lago Lanalhue

10/11.4.2011

Schon beim Aufwachen merken wir beide dass wir nicht wirklich fit sind. Isa ist von Bauchschmerzen geplagt und Philipp hat (seit langem) wieder einmal die Migräne erwischt. So sind wir echt froh dass es nur 30km bis zur nächsten grösseren Ortschaft (Cañete) zu radeln sind von wo wir den Bus Richtung Concepcion nehmen. Concepcion ist eine grosse Industriestadt am Bio Bio (Name des Flusses) und nicht gerade schön anzusehen (wir haben nicht EIN Photo gemacht ;-)). Die Stadt wurde auch schwer von einem Erdbeben im Februar 2010 in Mitleidenschaft gezogen. So bleiben wir nur so lange wie nötig (eine Nacht) und nehmen am nächsten Morgen wieder einen Bus um diesem Industriemoloch zu entkommen. Der Chauffeur scheint uns auf der kurvenreichen Strasse seine (Schnell)Fahrkünste beweisen zu wollen, was für unsere lädierten Mägen und Köpfe nicht gerade ein Vergnügen ist. Wir sind deshalb echt froh, dass wir in Quirihue wieder aufs Rad steigen können und ganz gemächlich 35km bis Cobquecura radlen können. Auf der Strecke sind die Schäden des Erdbebens vom letzten Jahr überall sichtbar. Wie wir nachher erfahren, war Cobquecura das Epizentrum des Bebens in 2010 mit einer Stärke von 8.9 auf der Richtersskala! Doch trotz der vielen zerstörten Häuser hat die Ortschaft sehr viel zu bieten: einen wunderschönen Strand mit riesigen Wellen perfekt zum Wellenreiten, eine Loberia (Robenkolonnie) keine 50m vom Strand entfernt und Felshöhlen und Steilklippen. Der perfekte Ort und 2 Tage auszuharren und den angekündigten Herbststurm in einer Cabaña abzuwarten ...

Schwäne frühmorgens am Lago Lanalhue

Auf dem Weg Richtung Cañete

vom Erdbeben zerstörtes Haus in Quirihue

4 Ochsenstärken gegen 1 Isastärke

Abfahrt Richtung Pazifik

Wellen und Loberia bei Cobquecura


Bis bald

Isa & Philipp

P.S: Wir haben endlich die Statistik-Seite aktualisiert

5 Kommentare:

Jeannine hat gesagt…

hallo zusammen
wieder einmal wunderschöne Fotos!hoffentlich habt Ihr eure "Bobos" überwunden(migräne u. Bauchweh)Weiterhin viel Spass per Velo oder zu Fuss, macht`s guet
à bientot Jeannine

Beat hat gesagt…

Hallo zäme. Die sehr schönen Fotos sind sehr angenehm im Sitzen - nicht auf einem Velosattel anzusehen, vor allem so schnurgerade Pisten soweit das Auge reicht oder Schotter-Lava-Sand-Geröll-"Landstrassen". Nur weiter so, mir macht's Spass aus der Ferne. Herzliche Grüsse. Beat

Jeannine hat gesagt…

hello again
war soeben auf dem Vulkan Villarica! Im TV kam soeben eine Sendung der Vulkane der Mapucho, so vieles kam mir bekannt vor von euren fotos, die wunderschönen Auracariabäume der Strand v. Pucon und vielse wo ihr durchgeradelt seid, also ein bisschen war ich dort!!
Jeannine

Jeannine hat gesagt…

nochmals!!!
schöne Ostern!
die Karte von Ushuaia ist angekommen,merci!
Jeannine

Laurent hat gesagt…

Ach, da wird man einfach nur eifersüchtig wenn man diese Bilder sieht.
Bei uns ist's nun schon fast Sommer (der Frühling wurde sozusagen übersprungen) und ich war letztes Wochenende das erste Mal (seit einem Jahr) auf dem Bike - das Fudi tut mir noch zwei Tag später weh; ob das mit den 10 zusätzlichen Kilos an den Hüften zu tun hat?...
Ich hoffe ihr habt mehr Sitzleder als ich, hihihi... Viel Spass weithin.

Gruss,
Löru

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