Donnerstag, 13. Oktober 2011

Unsere letzten Tage in Peru

24-25.9.2011: An die Küste Perus
Nach einer 10 stündigen Busfahrt von Chachapoyas treffen wir um 5Uhr morgens in Chiclayo ein. Zum Glück finden wir rasch ein gemütliches Hostal in Zentrumsnähe wo wir unsere sieben Sachen deponieren können, denn so ganz wohl ist uns zu dieser frühen Stunde in dieser hektischen Grossstadt nicht. Chiclayo ist für sich nichts besonderes, doch rundherum wimmelt es nur so von historischen Städten, den die Region war das Zentrum der Moche-Indianer, welche zwischen 100-900 n.Chr riesige Piramiden (sogenannte Huacas) aus Lehmziegeln gebaut haben. Viele dieser Huacas wurden auch als Grabstätten genutzt. Wir entschliessen uns in Lambayeque (10km von Chiclayo entfernt) das Museo de los tumbes reales zu besuchen, in welchem die Funde des Huanca de Sipan ausgestellt werden. Vorallem die Grabbeilagen des Señor de Sipan können es in ihrer Pracht problemlos mit den Grabbeilagen des ägyptischen Pharaonen Tutanchamun aufnehmen. Nachdem wir noch das Museo Brüning besuchen ist unsere Energie aufgebraucht und wir kehren zurück nach Chiclayo wo wir uns erstmal hinlegen.

Eigentlich wollten wir schon 2 Wochen vorher von Huamachuco aus einen Abstecher nach Trujillo machen, denn dort sollte ein Packet mit Ersatzmaterial aus der Schweiz auf uns warten. Doch nachdem wir uns mehrmals telefonisch bei der Post in Trujillo erkundigt haben ob das Packet schon angekommen sei und jedesmal eine negative Antwort erhalten haben sind wir in der Sierra sozusagen an Trujillo vorbeigefahren. Jetzt in Chiclayo ist die letzte Chance nochmals nach Trujillo zu gehen, bevor unser Weg weiter nach Ecuador geht. Nachdem wir uns im Hostal eine Aufbewahrungsmöglichkeit für unsere Räder organisiert haben, nehmen wir also den Bus Richtung Süden. Was wir auf der Fahrt der Panamericana entlang zu sehen bekommen bestätigt uns in unserem Entschied nicht an der Küste Perus zu radeln. Die Landschaft ist trocken und öde, die Ortschaften sehr ungepflegt und es hat viel Verkehr. Nach 3 Stunden Bus treffen wir in Trujillo ein wo wir Kontakt zu Lucho aufnehmen um bei ihm in der Casa de Cicilistas zu übernachten.

Isa vor dem Museo de los Tumbes reales in Lambayeque 
(drin photographieren war leider nicht erlaubt ;-()

Eindrückliche Goldschmiede-Kunst der Moche-Indianer (Museo Brüning)

Moderner "Señor de Sipan" während einer Parade in Chiclayo

26-29.9.2011: in der berühmtesten Casa de Ciclistas der Welt
Lucho und seine Casa de Ciclistas von Trujillo sind mittlerweile eine Institution. Seit 1985 beherbergt Lucho Radreisende. Wir dürfen uns als Gäste 1588 und 1589 in das illustre Gästebuch eintragen. Zu diesem Moment sind wir die einzigen Gäste bei Lucho. Deshalb hat er viel Zeit für uns und erzählt uns jede Menge Geschichten über all die Radler die er schon bei sich hatte: So zum Beispiel Heinz Stücke aus Deutschland, der seit 1962 mit dem Rad unterwegs ist und nie mehr damit aufgehört hat. Wir revangieren uns indem wir seinen neuen PC aufsetzen und mit ihm einige Videos seines Sohnes Lance (Natürlich bennant nach dem mehrmaligen TourdeFrance-Gewinner ;-)) im Computer bearbeiten. Natürlich geniessen wir auch ein gutes Ceviche (leckeres Gericht aus rohem Fisch der in Zitronensaft oxidiert) und besuchen die Altstadt von Trujillo. Vorallem die grossen Fenster mt Stukaturen aus der Kolonialzeit beeindrucken uns. Auch das Postamt suchen wir auf, in de Hoffnung unser Packet vorzufinden. Doch die Dame am Schalter meint da sei nichts aus der Schweiz angekommen, und das Packet wurde vor 6 Wochen abgeschickt! Zum Glück insistieren wir und fordern das wir die Liste mit allem eingegangen Packeten selbst durchschauen dürfen. Und siehe da: das Packet war schon am 2.September eingetroffen, doch wurde von den lieben Postangestellten einfach irgendwo in einem Regal vergessen! Nach diesem kleinen "Aufreger" können wir uns wieder interessanteren Dingen zuwenden, so zum Besipiel dem Besuch von Chan Chan: die einstmalige Hauptstadt der Chimu-Indianer hatte einmal fast 100000 Einwohner und war die grösste Lehmziegel-Stadt der Welt. Leider hat das Wetter (vorallem "El Niño" und seine sinntflutartigen Regen) den Lehmbauten stark zugesetzt so dass von den meisten Palästen ist kaum noch was zu sehen ist. Danach machen wir noch einen Abstecher nach Huanchaco und sehen seit April in Pichilemu (Chile) wieder einmal den pazifischen Ozean. Auch die Huaca de la Luna (Moche-Kultur), eine riesige Lehmpiramide mit 5 ineinander verschachtelten Tempeln südlich von Trujillo, steht auf unserem Kultur- Programm. Die Aussenwände waren für Jahrhunderte vom Wüstensand bedeckt, deshalb haben sich die Bemalungen den Tempel unglaublich gut erhalten. Nach 4 intensiven Tagen in Trujillo ist es Zeit für uns "Goodby Lucho und Goodby Peru" zu sagen. Wir fahren zuerst zurück nach Chiclayo um unsere Räder abzuholen um dann gleich weiter mit dem Bus nach Piura zu fahren. Auf der Strecke kommt es zu mehreren Polizeikontrollen, die uns viel Zeit kosten. Nur ganz knapp schaffen wir es noch den Nachtbus nach Loja (Ecuador) zu erwischen. Um 1Uhr morgens am Grenzposten bei Macara sind die peruanischen Zöllner so verschlafen dass sie die Hälfte der Formalitäten vergessen (z.B. keinen Ausreisestempel), dies gefällt natürlich den Ecuadorianern nicht. Wir haben fast das Gefühl als wolle man uns mit aller Kraft daran hindern Peru zu verlassen ;-). Nach einigem hin und her über die Grenzbrücke schaffen wir es doch noch nach 3 spannenden aber auch anstrengenden Monaten Peru zu verlassen. Nun freuen wir uns ein neues und wohl etwas einfacher zu beradelndes Land zu entdecken.

Herzlicher Empfang bei Lucho in Trujillo

Die Kathedrale von Trujillo

Typische Fenster in Trujillo

Gravuren in Lehm eines Tempels in Chan Chan (dank Regendach noch gut erhalten)


Huanchaco: wieder einmal Sicht aufs Meer

Aussenwand der Huaca de la Luna

Eindrückliche Wanbemahlungen an der Huaca de la Luna

Huaca del Sol: Einst grösster Lehmbau Südamerikas, jetzt vom Regen und Wind verfressen

Es heisst Abschied nehmen: Gracias Lucho, hasta luego Peru

1 Kommentar:

Zuzana Derer hat gesagt…

Lieber Philipp und Isa

das ist wirklich eine tolle Reise, die ihr unternommen habt. Bin richtig neidisch.

Hoffentlich auf bald (und herzliche Grüsse ;-)).
LG Zuzana

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