Mittwoch, 17. August 2011

Machu Picchu und Cusco, mehr Inka geht nicht

6-7.8.2011: Auf den Spuren von Hiram Bingham
Das mit Machu Picchu ist so eine Sache, jeder will hin und ist dafür bereit viel Geld zu bezahlen. Dies nützt der peruanische Staat gnadenlos aus und lässt die (ausländischen) Touristen horrende Summen bezahlen. Das Eintrittsgeld von 130 Soles (ca 45 CHF) kann nicht umgangen werden, die überteurte Zugfahrt dahin (ein Weg zwischen 35- 100 USD für 50Km, 2 USD für Einheimische!) kann jedoch, wenn man Zeit hat und bereit ist einiges zu laufen, durchaus umgangen werden. Wir entscheiden uns für die Variante "Spazierganz den Geleisen entlang" und fahren daher mit einem Micro (südamerikanischer Begriff für Sammeltaxi) für 2 Soles von Ollantaytambo bis zum KM 82. Ab dort gibt es keine Strasse mehr und die restlichen 28 Km bis Aguas Calientes (Ort unterhalb der Ruinen) müssen gelaufen werden. Dies ist aber gar nicht so tragisch, denn das Tal ist wunderschön und mit jeder Menge Inka-Ruinen gesäumt, welche man vom Zug gar nicht zu sehen bekommt. Mit Alex aus Litauen gesellt sich auch noch ein dritter Geleisewanderer dazu.  Auf unserer 7-stündigen Wanderung können wir uns vorstellen wie sich Hiram Bingham vor genau 100 Jahren mit der Machete durchgekämpft hat um Machu Picchu (wieder)zuentdecken (die "Locals" wussten schon längst über die Präsenz der Ruinen Bescheid). Auf dem Weg kreuzen wir insgesamt 16 Züge (die sich zum Glück von Weitem hupend ankündigen), damit ist diese Strecke die wohl geschäftigste Zugstrecke ganz Südamerikas. In Aguas Calientes angekommen finden wir zu unserer Ueberraschung ein gutes und nicht allzu teures Hostal.


Ab Km82: Der Kluge reist nicht mit dem Zuge


Isa und Alex auf dem Weg Richtung Aguas Calientes


Eine der zahlreichen Inka-Ruinen der Zugstrecke entlang


Aguas Calientes existiert nur wegen Machu Picchu

Am nächsten Tag laufen wir früh morgens die 500 Höhenmeter von Aguas Calientes zum Machu Picchu (dadurch lassen sich wieder 16 USD sparen :-)). Oben angekommen treffen wir auf die (erwartete) Touristenschar, doch zum Glück ist das Gelände weitläufig so dass sich die Massen gut verteilen. Wir geniessen jedenfalls das perfekte Wetter um diese einmalige Anlage ausführlich zu besichtigen. Es ist nicht die Baukunst die uns am meisten beeindruckt (andere Inka-Stätten wie Pisac oder Ollantaytambo zeugen von mehr baulicher Finesse), sondern der geographische Rahmen: die Ruinen stehen auf einem schmalen Grat 500m über dem Tal in einer Flussschlaufe, umgeben von einer wilden Berglandschaft. Bei einer Wanderung auf den Huayna Picchu können wir Machu Picchu auch noch aus der Vogelperspektive anschauen und sinnieren was Machu Picchu wohl wirklich war: Ferienresidenz eines Inkaherrschers, spirituelles Zentrum, militärische Festung, letzter Zufluchtsort? Ob man das je mit Sicherheit wissen wird ..... wir merzen jedenfalls die Besuchszeit bis zum Letzten aus und lassen uns um 17h erst von den Trillerpfeiffen der Wächter zum Verlassen des Geländes bewegen. Glücklich aber müde lassen wir uns nach einem ereignissreichen Tag in einem exquisiten französichen Restaurant ("El Indio feliz") kulinarisch verwöhnen .... "ein perfekter Rahmen für einen Heiratsantrag", sagt sich Philipp, und zu seinem Glück bekommt er von Isabelle die erwünschte Antwort :-)

Sicht auf den Huayna Picchu beim Aufstieg


Der Blick zurück ins Tal


Viel Volk 

Rundsicht vom Huchuy Pichu


Der Zentralplatz von Machu Picchu


Weiteres Beispiel der Inka-Baukunst


Der Beweis: Wir waren wirklich dort


Dieser Zugang zu Machu Picchu war leicht zu verteidigen

Berufskrankheit von Philipp: Vermessungspunkte ausfindig machen


El Indio Feliz: Leckeres vom Franzosen

8-9.8.2011: Ins "Zentrum der Welt"
Der Weg zurück nach Ollantaytambo machen wir diesmal mit dem Zug, denn die Oberschenkelmuskeln machen sich langsam bemerkbar. Wir kommen um Mittag in Ollantaytambo (2700m) an und fahren gleich weiter mit dem Rad Richtung Cusco. Der Weg ins "Zentrum der Welt" (laut den Inkas) ist aber noch weit und es muss ein Pass auf 3800m überwunden werden. Dies ist für uns an einem Tag nicht zu schaffen und so machen wir in Chinchero halt. Dies hat den Vorteil dass wir am darauffolgenden Tag die Inkaruinen und die eindrückliche Kirche von Chinchero besichtigen können. Die restlichen 30Km bis Cusco gehen dann rasch vorbei und wir steuern direkt auf das Hostal La Estrellita zu, von dem wir schon oft von anderen Toureros gehört haben. Dort treffen wir seit langem wieder Mal auf andere Ciclistos und erhalten jeder Menge gute Tips für unsere weitere Routenplanung Richtung  Norden.


Auf dem Weg nach Chinchero


Blick zurück ins Valle Sagrada


Inka-Terassen bei Chinchero

Kolonialkirche auf Inka-Mauer in Chinchero

10-11.8.2011: Cusco: aus Alt wird Neu
Cusco beindruckt uns vorallem durch seine einmalige Mischung aus altem Inka-Gemäuer und Kolonialbauten. Viele Kirchen und Paläste der Spanier stehen auf Fundamenten von Tempeln der Inkas und diese Mauern sind überall in der Stadt noch zu sehen. Auch rund ums Zentrum hat es noch viele Ruinen, die von den Spaniern teils geschleifft wurden (Baumaterial für ihre Kirchen und Residenzen), doch die Mauern waren zum Teil so massif und stabil gebaut, dass die Kolonialherren (zum Glück) ihr Zerstörungswerk nicht haben vollenden können. Wenn man diese Mauern sieht, kann man verstehen dass viele Einheimische und Touristen überzeugt sind, dass hier "überirdische" Hilfe im Spiel war. Natürlich geht auch Isabelle's Geburtstag nicht vergessen und wir feiern dieses Ereigniss mit einem guten Stück vom Alpaca und einem sehr leckeren peruanischen Rotwein. Am Tag darauf versuchen wir auch die perunaische Nationalspeise "Cuy al Horno" (Meerschweinchen in Ofen). Unser Urteil: viel "Zerlegungsarbeit" für wenig Fleisch, wir bleiben lieber beim Alpaca ;-). In Cusco bietet sich auch wieder Mal die Gelegenheit unsere Räder zu hegen und zu pflegen und neue Ersatzteile zu kaufen.


Altstadt von Cusco: Unten Inka, oben Spanisch


Wunderschöne Innenhöfe


Viva el Peru!


Panorama von Cusco


Inka-Mauern in Sacsayhuaman: To big to fall ;-)


Plaza de Armas von Cusco


Coricancha: Dominikaner-Konvent auf Inka-Heiligtum


Fahrrad putzen und reparieren: muss zwischendurch auch sein

9 Kommentare:

Mario Studer hat gesagt…

Hallo zusammen

Wieder ein wunderbarer Bericht mit top Bildern! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder via Mail erfahre, dass es wieder was von euch zu lesen gibt :-)

Macht weiter so und lasst uns auf diesem Weg an eurer Reise teilhaben.

Have a safe trip!
Mario

Anonym hat gesagt…

Dear Philippe u. Isabella,
Philippe, I traveled from Vero Beach, Florida and am visiting your mother and father in Murten yesterday, Thursday, and today. They told me of your trip to South America and let me read your blog. I find it to be an incredible trip that you are taking and a wonderful website-blog that you have created. It is very professional with beautiful photos and commentary. I will ask your parents how I may sign up and follow your story when I go back to Florida. I wish you a happy and healthy rest of your journey. Best wishes, Wendy Eckert
EckertWP@gmail.com

Jeannine hat gesagt…

Hallo zäme
wahrhaftig grandios diese Inkas , macht wirklich gluschtig!!Der Heiratsanatrag von Philipp macht uns happy, wie freuen uns mit Euch.Bei uns ist der Sommer endlich gekommen,Joel ist bei uns in den Ferien er badet jeden Tag im See und sorgt für perfekte Unterhaltung!He speaks englisch with Wendy,it`s fun.
Bis zum nächstenmal,weiterhin viel Spass und Glück
Jeannine

Beat hat gesagt…

Hallo zäme.
"Viva los novios"!!! Ich habe alle Fotos vergrössert und viel Schönes gefunden, aber diese Inschrift im Gelände oder auf einem Riesengranitmocken mit CH-Militärsackmesser inkl. Herz eingekerbt, nicht mal 1/10 so gross wie "Via el Peru", war unauffindbar. Wie auch immer, ich wünsche dem Brautpaar viel Glück und wir freuen uns.
Aus der Schweiz, wieder im Sommer. Liebe Grüsse. Beat

Anonym hat gesagt…

Liebe Isa, Lieber Philipp,
super Bilder, mein Reisefieber steigt wieder! MachuPicchu ist ein alter Traum von mir, den ich wegen der Menschenmassen dieses Jahr eigentlich begraben hatte. Allerdings machen mir eure Bilder wieder Lust, es doch noch einmal anzugehen. Und natürlich:Herzliche Glückwünsche!!!Ich freue mich sehr für euch. Liebe Grüße aus Berlin
Livia

Nadine, Tobi und die Würmer hat gesagt…

Liebe Schaer-Kieners,

ehe das hier noch untergeht: Gut gemacht, Philipp!!! Und richtig geantwortet Isabelle!!! Das Ihr es in guten Zeiten (Machu Picchu) wie auch in schlechten Zeiten (Montezuma) miteinander aushaltet, habt Ihr ja bereits bewiesen! Weiter so!

Und vielen Dank für die Postkarte!

Heidi und Laurent hat gesagt…

JUUPIIII..Mer gratulerä Euwch ganz fescht und freuwä iis riesig!! Félicitations!!

Anonym hat gesagt…

auch herzliche Glueckwuensche aus Neuseeland!!! Good on you mate...as we say:))

Anonym hat gesagt…

Hei ihr zwei Weltenbummler! Wir sind gerade in den USA in den Ferien und da musste ich glatt an unseren Urlaub hier denken. So habe ich denn auch den Blog besucht und die gut versteckte (mittlerweile nicht mehr so neue ) Neuigkeit gefunden. Herzliche Gratulation!!! Freuen uns sehr für euch! Liebe Grüße, Küsu und Andrea

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